Himalaya – Hilfsaktion 2014

„Tanu“ hilft beim Zähneputzen auf dem Dach der Welt

„Wir haben in den vier Wochen alles gut geschafft, sogar noch etwas mehr“, bilanziert Maik Wieczorrek die diesjährige Hilfsaktion des Meininger Vereins Ladakpartners -Partnership Lokal Doctors  e. V.. Die Zahnärzte Carsten Neumann und Maik Wieczorrek sowie ihre Familien, der Zahnmedizinstudent Jonas Wagenknecht, Gudrun Greiner-Pol und die Vereinsvorstände Fred Kissling und Alexander Keiner waren vom 28. Juli bis 24. August im westindischen Himalaya unterwegs um in der Region Ladakh zahnmedizinische Hilfe  zu leisten, eine Hepatitis B Impfkampagne zu organisieren, zwei Photovoltaikanlagen auf ein Ärztehaus sowie eine Schule im Dorf Lingshed zu bauen, die dortigen Schüler zu behandeln und ihnen die Grundregeln der Zahnhygiene mit Hilfe eines Zahnputzmaskottchen und mitgebrachten Zahnbürsten zu vermitteln.

MessungNachdem sich die Gruppe ein paar Tage in der Stadt Leh auf 3500 Meter akklimatisiert hatte, brach die zehnköpfige Mannschaft am 2. August in dieüberwiegend karge Bergregion zwischen 4000 und 5000 Metern Höhe auf. Mit den Jeep ging es zur Ausgangsortschaft Fotoksar. Am fast 4800 Meter hohen Sirsi La (Pass) vor dem Dorf wurde die erste Höhenmessung mit den quecksilberfreien Fieberthermometern von Geratherm durchgeführt. Die Firma aus Geschwenda stellte 15 Fieberthermometer kostenlos für die Amchis, so heißen die Naturärzte der Region, zur Verfügung. Im Gegenzug absolvierte der Hilfsverein eine Messreihe um die Höhentauglichkeit der Geräte zu testen.

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Ab jetzt ging es für die nächsten 15 Tage zu Fuß weiter, nach zwei Akklimatisationsnächten in Fotoksar und der Passüberquerung des „Senge la“ mit seinen 5000 Metern Höhe. Danach wurden wir am 5. August im Dorf Youlchung von den Bewohnern und unseren Amchis herzlich empfangen. Gestartet war der zwölfköpfige Trek, inklusive der zwei einheimischen Projektbeteiligten Thukjay Sonam und Thundup Namgyal mit 16 Tragtieren, acht Pferden und acht Eseln.

Einen Tag später begann die erste Hilfskampagne, eine Art mobile Sprechstunde, in Yulchung mit acht Amchis und den drei deutschen Zahnärzten. Die Amchis behandelten dabei auf traditionelle Weise mit Kräutermedizin. Maik Wieczorrek, Carsten Neumann und Jonas Wagenknecht behandelten mit einfachsten Mitteln die Zähne. „Bei den Zähnen hören die Naturheilanwendungen der Amchis auf. Gegen Zahnprobleme ist bisher kein Kraut gewachsen“, so der Cottbuser Carsten Neumann. Einige Amchis behandelten deshalb gemeinsam mit den drei Deutschen um ihre Fertigkeiten in diesem Bereich zu vertiefen.

IMG_5369Die mobilen Dorfsprechstunden führten die Ärzte und ihre Begleiter innerhalb von zehn Tagen durch fünf Dörfer zwischen 4000 und 5000 Höhenmetern.  Dabei wurde die Gruppe von  Bewohnern der Dörfer Yulchung, Nyeraks, Gongma und Skiumpata immer herzlichst und gleichzeitig erwartungsvoll aufgenommen. Ziel der Reise war das 500 Einwohnerdorf Lingshed. „Nachdem wir bereits die Photovoltaikanlagen für die Schule und das Ärztehaus in Leh bestellt hatten, konnte sich das Team den nächsten Aufgaben widmen. In der Schule mit insgesamt 85 Schülerinnen und Schülern aus Lingshed und den umliegenden Orten wurden die Postkarten, die einen Murmeltier mit Zahnbürste zeigen, verteilt. Dazu wurde jedem der Vier- bis Siebzehnjährigen eine Zahnbürsteübergeben. Im Anschluss haben wir den Schülern erklärt wie das richtige Zähneputzen funktioniert und das man noch auf der Suche nach einem Namen für das Zahnputzmurmeltier sei“, erzählt Maik Wieczorrek, der Projektinitiator, und weiter „immer wenn die Kinder am Morgen das Bild vom Murmeltier mit der Zahnbürste sehen, soll es an das Zähneputzen erinnern“. Lehrer und Schüler einigten sich darauf pro Klasse drei Namensvorschläge abzugeben.

links Maik WieczorrekIm Anschluss wurde die Hilfskampagne mit den Amchis und den Zahnärzten an der Schule durchgeführt. Rund 60 Kinder wurden untersucht und behandelt. „Dabei stellte sich heraus, dass es um die Zahngesundheit der Kinder nicht zum Besten steht. Wir konnten viele Zähne nur noch ziehen. Der ganze Tag war sehr anstrengend für alle“, so Wieczorrek. Wer nicht direkt an der Behandlung beteiligt war kümmerte sich um die kleinen Patienten nach dem Zähne ziehen. Am nächsten Tag wurde für die Einwohner des Dorfes die mobile Sprechstunde in der Amchiklinik in Lingshed angeboten. Zuvor durfte das Team an einem buddhistischen Morgengebet im Kloster des Ortes teilnehmen.

Zum Abschlusstag wurde in Lingshed der indische Unabhängigkeitstag sowie der Besuch des Dalai Lama vor fünf Jahren gefeiert. „Wir haben die Gelegenheit genutzt um auch das 10-jährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit den Amchis der Region zu würdigen. Die 13 Naturärzte erhielten ein Fotoheft mit Fotosüber den gesamten Zeitraum. Auch die Amchis, die einheimischen Politiker und  Vertreter des Klosters bedankten sich bei den deutschen Partnern. Am Ende wurde ein Thankaüberreicht. „Die Feier hat erneut die tiefe Verbundenheit zwischen den  Menschen der Trans Sengela Area und uns gezeigt“ freut sich der Initiator. Außerdem wurde der Name des Murmeltiers mit der Zahnbürste  ausgelost. Es heißt nun „Tunu“ ( gespr.: Tanu )

Behandlung in der Schule l. Maik WieczorrekKurz vor der Rückfahrt nach Leh am 17. August per Jeep kamen die Bauteile für die Photovoltaikanlagen mit einem Pickup am letzten Zeltlager in 4500 Metern Höhe an. „Dort hatten wir die letzte Nacht im Zelt verbracht um auf die Anlage zu warten und von dort wieder nach Leh zu fahren. Die Fahrer kamen fast pünktlich an. Die Anlagenteile wurden dann auf die Esel und Pferde geladen mit denen wir die 14 Tage in der Bergregion unterwegs waren. Nun hoffen wir, dass die Anlage fachgerecht installiert wird“, so Wieczorrek. „Alles in allem ist die Hilfsaktion 2014 sehr erfolgreich verlaufen. Abgesehen von den körperlichen Anstrengungen und dem einen oder anderen Magenproblem. Jetzt warten wir nur noch auf die Information wie viele Impfdosen gebraucht werden um alle 5 – 16 Jährigen in den Dörfern gegen Hepatitis B impfen zu lassen.“

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