Südthüringer Hilfe auf dem Dach der Welt – Bilanz 2016

Während einer Mitgliederversammlung zog der Meininger Himalaya – Hilfsverein Ladakhpartners Local Doctors e.V. im Januar 2017 Bilanz für das vergangenen Jahr.
Vom 02. bis 24. Juli 2016 war eine elfköpfige Gruppe um den Meininger Maik Wieczorrek, den Gründer des Himalaya-Hilfsprojektes, in abgelegenen Bergregionen im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir unterwegs. Begleitet wurde er von seiner Frau Bettina, Stefan und Dr. Maria Habel, Fred Kissling mit Lebensgefährtin Gudrun Greiner Pol, Volker Euring, Carsten, Marion und Jochen Neumann aus Cottbus sowie Helen Wagenknecht aus Celle. Eines der Hauptziele war das Dorf Dibling, einer der abgelegensten Orte in Ladakhüberhaupt. Eingeschlossen von einem 5000m hohem Pass und zwei reißenden Flüssen, brauchte die Gruppe mehrere Tage um zu Fuß dorthin zu gelangen. Im Ort war ein Seminar mit den Amchis, den tibetischen Naturheilern, geplant. Es wurden gemeinsam mit ihnen Zahnbehandlungen durchgeführt sowie entsprechendes Material und Instrumenteübergeben.
IMG_1190„Natürlich hatten wir auch Zahnbürsten und Zahnpasta dabei, auf deren Anwendung „Tunu“, das Murmeltier mit Zahnbürste, noch einmal eindringlich hingewiesen hat. Die „ Amtseinführung“ eines jungen Amchi, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen hatte versetzte die Gruppe in eine ganz besondere Stimmung. Eine besondere Freude für uns, beweist doch Berufsnachwuchs die Nachhaltigkeit unseres Projektes“ berichtete Maik Wieczorrek, der Vereinsvorsitzende des Meininger Hilfsvereins „Ladakhpartners Local Doctors e.V.“. Des weiteren wurde die Versorgung des Dorfes mit Solarstrom vorangetrieben, in dem Erdkabel zur Verfügung gestellt wurden um alle Häuser anzuschließen. „Jeder Haushalt bekam von uns zwei LED Leuchten mit entsprechenden Fassungenüberreicht, sozusagen als zusätzliche Motivation“, so Maik Wieczorrek. Alle Komponenten zur Inbetriebnahme der Anlage sind derzeit in dem Dorf in einem eigens dafür gebauten Haus untergebracht. Das ist derzeit aber nicht mehr sicher, weil ein Bär die Fenster zerstört hat. Die indische Regierung hatte außerdem vor, die Anlage 2016 in Betrieb zu nehmen. Das ist bisher nicht passiert.
Amchi_mit_TabletIn Dibling wurde die Gruppe von den Einwohnern auch auf eine uralte Ghompa aufmerksam gemacht. Dabei handelt es sich um eine Art religiöse Gebetsstätte für Buddhisten, die derzeit dem Zerfall preisgegeben ist. Das Gebäude und deren Kulturgüter sind dringend sanierungsbedürftig. „Eventuell können wir ja dabei ein wenig helfen“, hofft der Vereinsvorsitzenden. Mit im Gepäck hatte die Gruppe auf ihrer Reise 2016 außerdem fünf Tablet Computer. Einer davon steht nun den Amchis zur Verfügung. Sie können damit u. a. Heilpflanzen fotografieren und dokumentieren. Das erleichtert die Weitergabe des Wissens an Nachfolgerinnen und Nachfolger. Die vier weiteren Geräte waren bestimmt für die Government Middle School  in Lingshed. Auch in diesem entlegenen Bergdorf machte die Gruppe Station. „Als wir sie in der Schuleübergaben war die Freude bei Schülern und Lehrern enorm. Ausgerüstet mit eigenen Lademöglichkeiten bieten die Minicomputer doch in Zukunft die Möglichkeit den Unterricht etwas vielfältiger zu gestalten und in Zukunft vielleicht sogar das Internet ins Dorf zu holen. Sofort hatten alle Lehrer neue Ideen und waren begeistert von der Möglichkeit die drei landestypischen Schriften Tibetisch, Urdu und Hindi gleichzeitig nutzen zu können. Wir können gespannt auf die Ergebnisse sein“, so Maik Wieczorrek.
Neben der Projektarbeit in Indien leistete der Verein auch Hilfe im von Erdbeben geplagten Nachbarland Nepal.

Baustelle GorkhaDort wurde mit Hilfe von Geldspenden im Ort Ghorka der Aufbau eines Kinderheims mit finanziert. Insgesamt 14 Waisenkinder haben nun wieder ein Dachüber dem Kopf.
„Um die Projektarbeitüberhaupt umsetzen zu können haben im vergangenen Jahr viele Menschen ihren Teil dazu beigetragen. Beispielhaft bekam der Verein Spenden von Schülern des Henfling-Gymnasiums Meiningen, oder den Meininger Keglerinnen genauso, wie von vielen privaten Spendern“, so Wieczorrek abschließend. Die nächsten Ziele des Himalaya – Hilfsverein sind der Transport und die Ãœbergabe einer transportablen Zahnarzteinheit für das Ärztehaus in Lingshed und die Planung und Durchführung von zahnprophylaktischen Massnahmen. Ausserdem soll der Bau einer Brücke nach Dibling geplant und mit finanziert werden.

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