Vom 05. bis 17. Oktober 2015 waren der Meininger Zahnarzt Maik, seine Frau Bettina Wieczorrek, Fred Kissling und Gudrun Greiner-Pohl vom Meininger Himalya-Hilfsverein „Ladakhpartners-Partnership Local Doctors e.V.“ in Nepal unterwegs. Ziel war es, die gesamten Spendengelder, die auch mit Hilfe vom Meininger Tageblatt gesammelt wurden, an einen Verein zuübergeben, der Kinderheime im erdbebengeplagten Land betreibt.
Insgesamt konnten 18.000,- € an Sudama Karki, dem Gründer und Hauptorganisator vom Verein „PAORC“ (Poor and Orphan Children Relief Center) persönlichübergeben werden. Die drei beim Erdbeben zerstörten Kinderheime liegen in Zentral – und Westnepal. Die Gruppe hat alle drei Standorte unter sehr schwierigen Bedingungen aufgesucht. Im Gepäck aus Thüringen waren auch 40 Kilogramm zahnärztliches Material und Instrumente um zahnmedizinische Hilfe zu leisten.
„Die erste Station der Nepalreise war Swaragaon im Distrikt Ghorka. Es befindet sich im Epizentrum des zweiten Erdbebens im Mai dieses Jahres. Dort sind 90 Prozent aller Häuser zerstört, die Menschen wohnen in provisorischen Hütten. Betroffen ist auch das Kinderheim im Dorf. Das Flaschenhaus des Kinderheimes steht zwar noch mit Beschädigungen aber der Rest ist zerstört. Es gibt im Moment nur eine Blechhütte. Die Schule im Dorf wurde ebenfalls vernichtet.“, erzählt der Initiator und Gründer des Meininger Himalaya Hilfsvereins, Maik Wieczorrek. Um das Dorf zu erreichen musste die Gruppe eine achtstündige Busfahrt und einen vierstündigen Fußmarschüber 1000 Höhenmeter auf sich nehmen. Während des Aufenthaltes wohnten die Meininger mit den Kindern zusammen. In dem Ort wurde dann auch gleich 130 Menschen zahnmedizinisch behandelt. Vorletzte Station im engen Zeitplan war das Dorf Nuwakot, im Shivaputri Nationalpark. „Dort suchten wir ebenfalls ein stark zerstörtes Dorf auf und behandelten in der Nähe der völlig zerstörten Schule 40 Patienten. Dafür brauchten wir fast einen ganzen Tag“, erzählt Maik Wieczorrek. Am letzten Tag wurde das dritte Kinderheim in der Nähe von Kathmandu aufgesucht. Auch hier wurden die Gebäude nur provisorisch errichtet. Dort wurde auch das vom Verein Ladakhpartners-Partnership Local Doctors e.V. gesammelte Geld in die Hände von Sudama Karki gegeben. „Ich hatte ihn dort bereits im Jahr 2012 kennen gelernt. Deshalb haben wir auch genau dort Hilfe nach dem Erdbeben angeboten. Ohne Vertrauen auf Partner vor Ort geht so etwas gar nicht.“, so der Zahnarzt. Der Verein leistet eigentlich in der indischen Himalaya-Region „Ladakh“ Hilfe zur Selbsthilfe.
Die leidgeprüften Nepalesen jedenfalls bekommen von Regierungsseite keine Hilfe. Dazu kommt jetzt noch eine Grenzblockade der Inder. In der Folge kommen derzeit keine Treibstofftransporte in die Himalaya-Region. In den kommenden Wochen könnten auch die Nahrungsmittel knapp werden, wenn die Lastwagen nicht mehr fahren können. „Das interessiert in Europa aber aktuell niemanden. Sollte es aber!“, mahnt der Meininger Zahnarzt.