Gegen Zahnverlust durch bessere Füllungen und mehr Sicherheit auf dem Schulweg im Himalaya

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In den nächsten Tagen startet der Meininger Himalaya-Hilfsverein wieder eine Reise auf das Dach der Welt. Diesmal werden insgesamt sieben Helferinnen und Helfer,  vom 07. bis zum 27. Juli, in den entlegenen Bergdörfern auf 4500 Meter Höhe unterwegs sein. Die Gruppe um das Sülzfelder Vorstandsmitglied Fred Kissling und den beiden Zahnärzten, Claudia Wölk aus Elgersburg sowie Carsten Neumann aus Cottbus, wird diesmal eine mobile Zahnarzteinheit auf das „Dach der Welt“ befördern und in Betrieb nehmen. An dem kompakten Gerät befindet sich z. B. ein Bohrer mit Wasserkühlung, um besser als bisher Zahnfüllungen herzustellen. Sie kostete insgesamt rund 12 000 Euro. Finanziert wurde das Gerät etwa zur Hälfte mit Lottomitteln vom Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz. Der Rest wurde durch Spenden und Vereinsmitteln zusammen getragen.

„Die mobile Zahnarzteinheit selbst wird mit Sonnenenergie in einem kleinen Klinikgebäude im Dorf Lingshed stationiert und betrieben. Die Photovoltaikanlage dafür wurde vor drei Jahren auch durch den Verein finanziert. Bisher sind in den Dörfern der Bergregion einfache Solarbohrer im Einsatz“, erklärt der Meininger Projektinitiator Maik Wieczorrek. Die Naturheiler benutzen die Solarbohrer seit vielen Jahren, weil der Meininger Zahnarzt seit 2004 die Region bereist und die Amchis, so heißen die Naturheiler, bei der Zahnbehandlung anleitet und Behandlungsmaterial in die Dörfer bringt. „Wir bringen aber auch zwei Nähmaschinen mit in die nordindische Bergregion Ladakh, die auch Klein-Tibet genannt wird. Die Nähmaschinen werden vor Ort gekauft und dann mit Pferden in die Dörfer gebracht“, erzählt Fred Kissling, Vorstandsmitglied des Meininger Vereins „Ladakhpartners Local Doctors e.V.“. Die genügsam Lastenträger tragen auch die gesamte Ausrüstungüber die Dörfer mit dem Ziel Lingshed. Die beiden Zahnärzte werden die Amchis, so werden die Naturheiler im Himalaya genannt, an der neuen Behandlungseinheit einweisen und dazu Fotos für eine Bedienungsanleitung anfertigen. Die Amchis selbst haben dazu sogar ein Tablet zur Verfügung. Das Gerät hat der Verein im vergangenen zu den Naturheilern gebracht. Claudia Wölk und Carsten Neumann müssen vor Ort entscheiden, ob die Amchis mit dem neuen Behandlungsgerät autark arbeiten können. Die Zahnärzte werden natürlich, wie alljährlich, die Dorfbewohner behandeln und diverse Verbrauchsmaterialen mitnehmen, denn die Amchis behandeln ihre Patienten rund um das Gebiss mit Methoden und Materialen die der Meininger Zahnarzt Maik Wieczorrek seit vielen Jahren dort hingebracht hat. Seither werden die Heiler auch dazu unterrichtet. Bei der Heilung anderer Krankheiten kommenüberwiegend heimische Kräuter zum Einsatz.

Auch die rund 90 Kinder der Schule in Lingshed profitierten wieder durch die Hilfe aus Meiningen. Weil die dortige Regierung das Geld für die Essensversorgung der Internatskinder der Schule kürzte, sprang der Verein mit einer Geldspende ein, um die Kindern auch in diesem Jahr die Schulversorgung mit zu finanzieren. Die Eltern selbst sind nicht in der Lage das Geld aufzubringen. Eine weitere Unterstützung für die Schulkinder ist der geplante Ausbau eines etwa einen Kilometer langen Gebirgsweges, von dem Ort Dibling nach Lingshed. Der Weg in den Schulstandort mit rund 400 Einwohnern ist lebensgefährlich.

„Wir haben für die Finanzierung der Baumaßnahme die deutsche Botschaft in Dehli gewinnen können. Wir wollen es auf jeden Fall schaffen, aus einem der gefährlichsten Schulwege, von denen es dort mehrere gibt, einen etwas ungefährlicheren Weg zu machen“, so Wieczorrek. „Im Moment fehlen zwar noch 1000,- Euro, da der Haushaltsplan für diese Jahr noch nicht steht, aber voraussichtlich wird der Rest im August auch nochübernommen“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Mit insgesamt rund 6000,- Euro werden die, Bewohner und Schulkinder in Lingshed sowie die Naturheiler, der insgesamt sieben Bergdörfer, pro Jahr vom Meininger Verein unterstütz. Dazu tragen zahlreiche private Spenderinnen und Spender, darunter auch die Rhön-Rennsteig-Sparkasse, aus der Region bei. Die Flug- und Reisekosten werden von den Helferinnen und Helfern selbstübernommen. „Jeder Cent fließt bei uns in die Projektarbeit, deshalb ist der Verein auch immer auf Menschen angewiesen die uns unterstützen wollen“, so Wieczorrek.  Im Februar 2019 wirdübrigens das 15-jährige Jubiläum der Hilfsaktionen in Meiningen gefeiert. Der Verein möchte dazu auch Gäste aus Ladakh in der Kulturstadt begrüßen. Bis dahin müssen aber noch viele Vorbereitungen getroffen werden.

 

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